Das Kinderparlament: Schule macht Demokratie

Demokratische Bildung in der Grundschule legt den Grundstein für ein verantwortungsbewusstes und engagiertes Miteinander in der Gesellschaft. Kinder lernen früh, ihre Meinung zu äußern, zuzuhören, Kompromisse zu finden und Entscheidungen gemeinsam zu treffen. Dadurch entwickeln sie ein Verständnis für Gerechtigkeit, Mitbestimmung und die Bedeutung von Regeln. Diese Erfahrungen fördern nicht nur das soziale Lernen, sondern stärken auch das Vertrauen in demokratische Prozesse – eine wichtige Voraussetzung für eine lebendige und widerstandsfähige Demokratie.

Um die Schülerinnen und Schüler der Grundschule Friedhofstraße möglichst früh heranzuführen und sie daran teilhaben zu lassen, wurde in diesem Schuljahr das Kinderparlament gegründet. Es besteht aus den zwei Klassensprecherinnen oder Klassensprechern der jeweiligen Klassen der Jahrgangstufen 2 bis 4, der Schulleiterin Frau Riesenberg und der multiprofessionellen Fachkraft Herrn Spilker.

Diese treffen sich in regelmäßigen Abständen und besprechen Themen, die die Schülerinnen und Schüler beschäftigen, sammeln Ideen zur Verbesserung und planen dann mithilfe der Erwachsenen die Umsetzung. Doch wie wird entschieden, über was das Kinderparlament spricht? Die Kinder sammeln und ordnen ihre Ideen und stimmen anschließend ab. Das Thema mit den meisten Stimmen wird dann besprochen.

Ein Thema, welches vielen Schülerinnen und Schülern schon lange beschäftigt hat, war der Umfang der Hausaufgaben. Gemeinsam überlegten sie sich verschiedene Alternativen und sammelten Argumente, um sie den Lehrkräften und anderen Mitarbeitenden der Schule zu präsentieren. Am 20.03.2025 war es dann so weit: das Kinderparlament trat aufgeregt vor die Gesamtkonferenz und stellte das Anliegen mit einer vorbereiteten Präsentation vor.

Auf der darauffolgenden Konferenz wurde das Thema dann von den Lehrkräften und Mitarbeitenden der Schule diskutiert. Es wurden verschiedene Vorschläge gemacht, wie die Hausaufgaben in Zukunft gestaltet werden können und wie man den Schülerinnen und Schülern entgegenkommen kann. Das endgültige Ergebnis der Abstimmung wurde den Kindern am nächsten Tag von Frau Riesenberg mitgeteilt. Da die neue Regelung erst im kommenden Schuljahr greift, werden die Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 4 nicht mehr davon profitieren. Doch auch damit haben sie etwas Wichtiges gelernt: man bekommt nicht immer genau das, was man möchte, und kann sich trotzdem für die Anderen freuen.

Das nächste Thema? Die Kinder wünschen sich einen „Pyjamatag“ – am 07.07.2025 war es so weit!